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Das Marvel Cinematic Universe dominiert seit über zehn Jahren die Kinoleinwände. Allerdings beschränkt sich Marvel nicht nur auf die Produktion von Filmen. Auch im Serienbereich ist man aktiv und produziert mittlerweile vor allem Formate für den Streaming-Dienst Disney+. Die Serienwelt von Marvel hat dabei durchaus eine spannende Entstehungsgeschichte hinter sich. Grund genug einmal einen Überblick über die Marvel Serien zu geben.
Bevor es bei Disney Planungen gab, einen eigenen Streaming-Dienst zu starten, ging Marvel 2013 eine Partnerschaft mit Netflix ein. Nachdem man bereits im Kino Erfolg mit Soloabenteuern von Helden hatte, die dann gemeinsam ein großes Teamabenteuer erlebten, wollte man dieses Konzept nun auch in Serienform wiederholen. Dafür wählten Marvel und Netflix die Defenders aus, die aus den Figuren Daredevil, Jessica Jones, Luke Cage und Iron Fist bestanden. Jeder der vier Helden sollte zunächst seine eigene Serie bekommen, bevor man die Truppe dann in einer gemeinsamen Serie vereinte.
Die Serien waren dabei deutlich erwachsener und düsterer angelegt als die Marvel Filme im Kino. Vor allem Daredevil und Jessica Jones fanden bei den Zuschauern großen Anklang. Ganz im Gegensatz zum Teamabenteuer The Defenders, das bei seiner Premiere eher durchwachsene Kritiken erhielt. Entsprechend entschied man sich daraufhin, den Fokus fortan nur noch auf die Einzelserien zu legen. Daredevil und Jessica Jones kamen auf insgesamt auf drei Staffeln, während Luke Cage und Iron Fist zwei Staffeln erhielten. Zudem wurde mit The Punisher auch ein Spin-off zu Daredevil produziert.
Das Ende der Marvel-Serien bei Netflix kam schließlich durch Disney+. Da man einen eigenen Streaming-Dienst plante, hatte Disney kein Interesse mehr daran, seine Marvel-Helden bei anderen Streaming-Anbietern auftreten zu lassen. Im Jahr 2022 liefen dann auch die Rechte an den bereits produzierten Serien aus, sodass Daredevil und Co mittlerweile auch nicht mehr bei Netflix zu finden sind, sondern stattdessen ebenfalls zum Angebot von Disney+ gehören.
Hier die Defenders-Serien von Marvel im Überblick:
Im Gegensatz zu den Filmen, die unter dem Dach von Marvel Studios entstanden, wurden bis 2019 alle Serienformate bei dem Tochterunternehmen Marvel Television produziert. Dies hatte auch durchaus Auswirkungen auf das Marvel Cinematic Universe. Während die Serien ursprünglich einmal so angelegt waren, dass sie als Bestandteil des MCU gelten sollten, geht man heute allgemein davon aus, dass dies nicht der Fall ist.
Ein ein besonderes gutes Beispiel ist Agents of S.H.I.E.L.D.. Die Serie hatte in seinen frühen Staffeln sogar tatsächliche Crossover mit Marvel Filmen, später ging man dann aber in eine völlig andere Richtung und ignorierte die Geschehnisse auf der Kinoleinwand. Generell fallen die meisten Serien, mit Ausnahme von Daredevil und Jessica Jones, aus der Marvel-Television-Ära heute eher in die Kategorie „Nett, wenn man sie kennt, aber nicht wirklich für das MCU relevant“.
Hier die weiteren Marvel Serien aus der Zeit von Marvel Television:
Die Tatsache, dass sowohl Marvel Studios als auch Marvel Television Realformate basierend auf den Helden des Comicverlages produzierte, sorgte zwischen den beiden Unternehmen immer wieder für Spannungen. Im Jahr 2019 sprach man dann bei Disney ein Machtwort und übertrug die volle Kompetenz für Serien- und Filmprojekte an Marvel Studios. Das Unternehmen wurde anschließend damit beauftragt, Serien, die im MCU spielen, für den Streaming-Anbieter Disney+ zu entwickeln. Die Idee war dabei, sowohl bekannte Helden Spin-off-Abenteuer erleben zu lassen als auch neue Figuren einzuführen. Seitdem besteht jede Marvel Phase sowohl aus Kinofilmen als auch aus Serien.
Den Anfang machten zunächst vertraute Figuren. So bekamen im Jahr 2021 Wanda, Vision, Falcon, Winter Soldier, Loki und Hawkeye ihre eigenen Serien. Im Jahr 2022 standen dann jedoch neue Figuren im Mittelpunkt. So feierte zunächst Moon Knight sein Debüt, bevor dann Ms. Marvel übernahm. Die junge Heldin wird 2023 auch in der Fortsetzung zu Captain Marvel auf der Kinoleinwand zu sehen sein. Im Sommer folgte dann das Debüt von She-Hulk. In der Serie schaute auch Daredevil für einen Gastauftritt vorbei. Dieser Auftritt war aber nur ein kleiner Vorgeschmack auf seine eigene Serie, die 2024 erscheinen soll.
Hier ein Überblick über alle MCU-Serien bei Disney+:
Das Konzept, hochwertige Marvel-Serien für den Streaming-Anbieter Disney+ zu produzieren, ging in Marvels Phase 4 voll auf. Entsprechend wird es auch in Phase 5 fortgesetzt, die 2023 beginnt. Im Gegensatz zu Phase 4 wird dabei jedoch kein Held sein Debüt in den Serien feiern. Stattdessen setzt man nun vor allem auf Figuren, die schon einmal auf der Leinwand oder in einer Serie zu sehen waren.
Unter anderem können sich die Fans auf ein Wiedersehen mit Nick Fury in Secret Invasion, die Fortsetzung der Abenteuer von Loki und eine eigene Serie der Heldin Ironheart freuen. Das Highlight dürfte aber sicherlich die schon erwähnte Daredevil-Serie werden. Mit 18 Episoden hat Marvel Studios das bisher umfangreichste Serienprojekt angekündigt, wobei sowohl Charlie Cox als Matt Murdock als auch Vincent D’Onofrio als Wilson Fisk ihre Rollen aus den Defenders-Serien wieder aufnehmen.
Die kommenden Marvel-Serien im Überblick: