Science-Fiction-Filme sind oftmals nicht mit Heldinnen und Helden bevölkert, die über Superkräfte verfügen. Das macht sie aber nicht weniger interessant. Wir haben uns ein paar moderne Protagonisten angeschaut, die meist ohne übernatürliche Unterstützung Heldentaten vollbringen.
Nicht alle Helden tragen ein Cape oder einen hautengen Anzug. Die besten Science Fiction Filme zeigen Menschen und gelegentlich auch nichtmenschliche Wesen, die sich nicht immer auf Superkräfte, sondern meistens auf ihre eigene Cleverness und das ein oder andere technische Hilfsmittel verlassen müssen, damit sie ihre Ziele erreichen.
Wir haben uns die besten und interessantesten Vertreter der modernen und klassischen Science-Fiction angesehen und präsentieren dir unsere Lieblingsexemplare, die dich in fremde Welten und auf unserer heimischen Erde in eine utopische oder postapokalyptische Gesellschaft entführen.
Das Science-Fiction-Genre lässt sich nicht leicht definieren, denn es kann viele unterschiedliche Formen annehmen und in verschiedene überraschende Richtungen bewegen. Wie die Bezeichnung aber bereits verrät, handelt es sich in der Regel um einen wissenschaftsbasierenden Ansatz, um eine fiktionale Geschichte in naher oder ferner Zukunft zu erzählen. Kommen Zeitreisen ins Spiel finden die Handlungen oftmals auch in der Gegenwart oder der Vergangenheit statt.
Ferne Galaxien, fremde Planeten und Außerirdische sind ebenso oft Gegenstand der Stories wie die menschliche Gesellschaft auf der heimischen Erde. Dem Genre sind jedenfalls kaum Grenzen gesetzt und es kann sich auch mit diversen anderen vermischen, wie etwa Fantasy, Drama, Komödie, Thriller, Krimi u.v.m.
Regisseur Duncan Jones setzt hier Schauspieler Sam Rockwell als Astronaut Sam Bell auf dem Mond ab, der allein eine Minenanlage betreibt, um Helium-3 abzubauen, eine saubere Energiequelle, der den steigenden Energiebedarf der Erde in der nahen Zukunft abdecken kann. Sein einziger Freund, der ihm auf dieser dreijährigen Mission Gesellschaft leistet, ist das Computersystem GERTY. Wegen eines vermeintlichen Satellitenausfalls kann er außerdem nur voraufgezeichnete Nachrichten an die Erde und seine Familie senden und empfangen. Als Sam bei einem Unfall beinahe ums Leben kommt, muss er jedoch die wahre Natur seiner Existenz und seiner Mission erkennen. Ein reifer, fesselnder und nachdenklicher Science-Fiction-Film mit einer tragischen Heldenfigur.
Die liebevolle parodistisch angehauchte Hommage an das Science-Fiction-Fandom stellt auch gleichzeitig eine der besten komödiantischen Ausläufer des Genres dar. Der Film wartet mit einigen ungewöhnlichen Heldinnen und Helden auf: Die Schauspieler Jason Nesmith (Tim Allen), Gwen DeMarco (Sigourney Weaver), Alexander Dane (Alan Rickman), Tommy Webber (Daryl Mitchell) und Fred Kwan (Tony Shalhoub) waren einst die Stars einer kurzlebigen, dafür aber kultig verehrten, Star-Trek-ähnlichen Science-Fiction-Serie namens „Galaxy Quest“.
Jetzt frequentieren sie hauptsächlich Fan-Conventions, um dort ihre Autogramme zu verkaufen. Auf einer dieser Veranstaltungen werden sie von Außerirdischen entführt, die die Serie mit einer Dokumentation und die Schauspieler mit ihren heldenhaften Rollen verwechseln. Sie beauftragen die Darsteller damit, einen tödlichen Gegner in der Gestalt des Reptilien-Kriegsherrn Sarris (Robin Sachs) zu besiegen. Eine Aufgabe, die sie gnadenlos überfordert, die aber zahlreiche urkomische und absurde Situationen nach sich zieht.
Der NASA-Astronaut Mark Watney (Matt Damon) wird von seiner Besatzung versehentlich auf einer Mars-Mission auf dem roten Planeten zurückgelassen. Fortan muss er allein auf der einsamen Mars-Station überleben und seine ausgeprägten wissenschaftlichen Kenntnisse einsetzen, um Nahrungsmittel in der lebensfeindlichen Umgebung anzubauen, verschiedene technische Probleme zu lösen und die Erde zu kontaktieren. Gleichzeitig versuchen NASA-Mitarbeiter auf der Erde sowie Watneys Team-Kameraden, die sich bereits auf dem halben Weg zur Erde befinden, den gestrandeten Astronauten nach Hause zu holen. Der Film basiert auf dem gleichnamigen Bestseller von Andy Weir, wurde von Science-Fiction-Master Ridley Scott inszeniert, ist spannend und macht großen Spaß. Außerdem präsentiert er einen Helden, der sich allein auf seinen Verstand und seine Freunde verlassen muss, um zu überleben.
„Snowpiercer“ spielt zwar innerhalb einer ewigen Eiszeit, präsentiert aber ein höllisches Gesellschaftsbild. Die letzten Überlebenden Menschen kreisen in einem riesigen Zug namens Snowpiercer um die gesamte Erde, um sich vor einer tödlichen vereisten Umwelt zu schützen. Der Preis ist eine knallharte Klassengesellschaft, in der die unterste Klasse naturgemäß am meisten unter Unterdrückung, Armut und unmenschlichen Lebensbedingungen zu leiden hat. Außerdem werden aus dieser Unterschicht immer wieder Menschen und vor allem Kinder entführt, um niedere Arbeiten zu verrichten, die andere nicht erledigen möchten. Als Konsequenz starten der Anführer und gebrochene Held Curtis (Chris Evans) und seine Freunde aus der Unterklasse einen Aufstand, der sie durch diverse, gefährliche und skurrile Wagons des Zuges bis zum erschreckenden Ende führt.
Träumende Helden sind in der Science-Fiction eher selten, dennoch hat sie sich Meisterregisseur Christopher Nolan welche erdacht (oder erträumt). Cobb (Leonardo DiCaprio) hat sich auf eine sehr spezielle Form des Diebstahls spezialisiert: Er dringt in die Träume seiner Zielpersonen ein und stiehlt Industriegeheimnisse. Eines Tages macht ihm der Großindustrielle Saito (Ken Watanabe) ein Angebot, das er nicht ablehnen kann: Damit der fälschlicherweise des Mordes angeklagte Cobb wieder nach Hause zu seinen Kindern zurückkehren kann, soll er dem Erben eines verstorbenen Konkurrenten eine Idee einpflanzen, anstatt sie zu stehlen.
Diese Idee soll schließlich dazu führen, dass Saito den Wettbewerber übernehmen kann. Dazu trommelt Cobb ein buntes Team bestehend aus den Traumtänzern Ariadne (Elliot Page), Arthur (Joseph Gordon-Levitt), Eames (Tom Hardy) und Yusuf (Dileep Rao) zusammen – Ungewöhnliche Helden auf einer ungewöhnlichen Mission.
Joe (Joseph Gordon-Levitt) geht einer merkwürdigen Tätigkeit nach. Gegen Bezahlung tötet er Unbekannte, die aus der Zukunft zurück in seine Gegenwart geschickt werden. Er weiß nicht, um wen es sich bei den maskierten Gestalten handelt oder warum sie getötet werden sollen. Er erschießt sie, sobald sie zu einem vereinbarten Zeitpunkt an einer bestimmten Stelle auftauchen und kassiert seine Bezahlung ein.
Das soll sich allerdings ändern, als er eines Tages seinem älteren Ich (Bruce Willis) aus der Zukunft begegnet. Der ältere Joe kann nämlich entkommen und befindet sich fortan auf einer eigenen Mission. Er möchte ein Kind töten, das in der Zukunft zu einem tödlichen Gangsterboss mit übermenschlichen, tödlichen telekinetischen Kräften heranwächst und für den Tod von Joes Ehefrau verantwortlich zeichnet.
Eine tödliche außerirdische Macht, die sich Mimics nennt, bedroht die Erde. Die menschliche Armee scheint der Übermacht trotz ihrer speziellen Kampfanzüge nicht gewachsen zu sein. Bei einer wichtigen Offensive soll die Armee die Menschheit an einem französischen Strand verteidigen. Kommunikationsoffizier William Cage (Tom Cruise) soll davon an vorderster Front berichten. Der möchte sich aber am liebsten so weit wie möglich entfernt vom Schlachtengetümmel aufhalten.
Nach einem Fluchtversuch wird er prompt degradiert und als einfacher Soldat direkt an die Front zum Kampfeinsatz geschickt. Durch eine Verkettung von Zufällen kommt er mit dem Blut eines der Außerirdischen in Berührung und erlebt als Folge ein und denselben Tag immer wieder aufs Neue. Fortan lässt er sich von der Supersoldatin Rita (Emily Blunt) zu einer Kampfmaschine ausbilden, um die außerirdischen Monster endgültig in die Flucht zu schlagen. Tom Cruise spielt zur Abwechslung einen Feigling, der immer und immer wieder auf unterschiedliche Weise sterben muss, bevor er sich zu einem wahren Helden entwickeln kann.
Tom Cruise kämpft in diesem Blockbuster als Chief Anderton gegen seine eigene Zukunft. Ein Programm, das Morde voraussehen kann, beschuldigt ihn nämlich eines zukünftigen Mordes. Als Folge wird der Jäger selbst zum Gejagten, denn er wird von der eigenen Pre-Crime-Abteilung verfolgt, die ihn in ein künstliches Koma versetzen möchte, bevor er seine mörderische Bestimmung erfüllen kann. Anderton glaubt jedoch an seine Unschuld und versucht, herauszufinden, warum die sonst so verlässlich Wahrsager namens Precogs ein düsteres Schicksal für ihn prophezeit haben. „Minority Report“ ist die erste Kollaboration zwischen Superstar Cruise und Meisterregisseur Steven Spielberg.
Im ersten Blade-Runner-Film von Science-Fiction-Ass Ridley Scott muss der desillusionierte Deckard (Harrison Ford) Jagd auf künstliche Menschen machen, die Replikanten genannt werden und sich verbotenerweise auf der Erde aufhalten. Hier suchen sie nach einer Möglichkeit, ihre sehr kurze Lebenszeit zu verlängern. Dieser Science-Fiction-Klassiker ist aus vielen Gründen ikonisch. Seine atemberaubende visuelle Darstellung eines dystopischen Los Angeles der Zukunft, unterlegt von einem einzigartigen Synthesizer-Soundtrack, bleibt bis heute unerreicht. Die unvergleichliche Darbietung von Rutger Hauer, der den mörderischen Anführer der Replikanten spielt, der verzweifelt um sein eigenes Überleben und das seiner Spezies kämpft, tut ihr Übriges, um „Blade Runner“ zu einem Science-Fiction-Klassiker zu machen. Der zweite Teil von Regisseur Denis Villeneuve kann nicht ganz an das Original heranreichen, erzählt aber ebenfalls eine einnehmende Geschichte des Polizisten und Replikanten K (Ryan Gosling), der seine eigene Herkunft ergründet und nach Deckard sucht – dem verschwundenen Helden des ersten Films.
Arnold Schwarzenegger spielt den Bauarbeiter Quaid, der frustriert von seinem Dasein eine neue Art von Urlaub ausprobiert: Er lässt sich falsche Erinnerungen von einem Leben als Geheimagent einpflanzen. Bei dieser Behandlung geht aber so ziemlich alles schief, was schiefgehen kann: Es stellt sich heraus, dass es sich bei Quaid wirklich um einen Geheimagenten handelt, dessen Gedächtnis gelöscht wurde und dessen Leben auf der Erde samt Ehefrau eine Lüge ist. Um mehr über seine Vergangenheit herauszufinden und seine wahre Identität zu erforschen, begibt er sich auf eine Kolonie auf dem Mars. Bei dem Science-Fiction-Film handelt es sich um einen ultrabrutalen Kult-Klassiker von Regisseur Paul Verhoeven, der für weitere Lieblinge des Genres wie „Starship Troopers“ und „Robocop“ (siehe unten) verantwortlich zeichnete.
Als der schrullige Außerirdische E.T. bei einer Expedition versehentlich auf der Erde zurückgelassen wird, trifft er auf den jungen Elliot (Henry Thomas), deren kleine Schwester Gertie (Drew Barrymore) und großen Bruder Michael (Robert MacNaughty), die alles dafür tun, damit die Existenz des freundlichen Außerirdischen geheim bleibt und er seinen Heimatplaneten kontaktieren kann. Das wird allerdings wesentlich schwerer, als die Regierung von dem fremden Besucher erfährt, ihn sezieren und untersuchen möchte, auch wenn das seinen Tod bedeutet. Das können die Kinder selbstverständlich nicht zulassen. Steven Spielberg inszenierte diesen emotionalen Klassiker, dessen schrumpeliger Held kein kindliches und kein erwachsenes Auge trocken lassen sollte.
In der Filmgeschichte hat wohl kaum ein Bösewicht eine interessantere Wandlung durchgemacht. Arnold Schwarzenegger spielt den titelgebenden Terminator, einen Cyborg, der im ersten Terminator-Film in die Vergangenheit geschickt wird, um Sarah Connor (Linda Hamilton) zu ermorden. Diese ist nämlich die zukünftige Mutter eines Widerstandskämpfers namens John Connor, der die Menschheit in einer postapokalyptischen Welt gegen die Maschinen anführt. In der Fortsetzung spielt Schwarzenegger ebenfalls einen Terminator desselben Modells, der aber dieses Mal von der Menschheit programmiert wurde, Sarah Connor und ihren Teenager-Sohn vor einer noch viel größeren Bedrohung in der Gestalt des T-1000 (Robert Patrick) zu beschützen. Regisseur James Cameron erschuf mit dem Terminator nicht nur einen unvergesslichen Science-Fiction-Helden, sondern revolutionierte auch die Art und Weise, wie Hollywood Spezialeffekte produziert.
Wall-E ist das letzte verbliebene Wesen auf der Erde. Er ist ein Roboter, der unermüdlich daran arbeitet, die Müllberge auf einer menschenleeren Erde zu beseitigen. Sein einziger Freund ist eine Kakerlake und sein liebstes Hobby ist es, alte Hollywood-Musicals anzuschauen. Das soll sich aber ändern, als er eine einsame kleine Pflanze auf dem riesigen Müllhaufen namens Erde findet und er damit eine Ereigniskette in Gang setzt, welche die letzten verbliebenen Menschen aus dem Weltall auf ihren Heimatplaneten zurückholen könnte. Der von Andrew Stanton inszenierte Animationsfilm von Pixar kommt in seiner ersten Hälfte vollkommen ohne Dialoge aus und schafft es trotzdem, eine hinreißende Liebesgeschichte zwischen zwei Robotern zu erzählen.
In der zweiten Hälfte des Films gesellt sich eine beißende Satire hinzu, in der eine Menschheit durch den Weltraum driftet, der jede Entscheidung durch eine künstliche Intelligenz abgenommen wird.
Regisseur Paul Verhoeven entwarf mit Robocop einen weiteren ikonischen Helden. Bei dem Film handelt es sich jedoch um eine unglaublich blutige und brutale Gesellschaftssatire, welche die zunehmende Militarisierung der Polizei und die von Konzernen beherrschte USA persifliert. Polizist Alex Murphy (Peter Weller) wird auf einem Einsatz von einer Verbrecherbande brutalst ermordet. Er wird von einem Techkonzern als Robocop wieder zum Leben erweckt, der mehr Maschine als Mensch ist und fortan ohne Gnade gegen das Verbrechen auf den Straßen Detroits vorgeht. Langsam beginnt er jedoch, seine Menschlichkeit und seine wahre Identität wieder zu entdecken und begibt sich fortan auf einen blutigen Rachefeldzug.
Die Wachowski-Geschwister erschufen mit Matrix einen modernen Klassiker, der Spezialeffekte und Action in Hollywood revolutionierte. Der Computer-Hacker Neo (Keanu Reeves) entdeckt hierin, dass er innerhalb einer virtuellen Realität lebt. Er und ein Großteil der Menschheit wurden nämlich von den Maschinen gefangen genommen und versklavt. Die virtuelle Matrix dient als ein Kontrollsystem, um sie gefügig zu machen. Neo wird aus diesem System befreit und schließt sich einer Widerstandsbewegung unter der Führung des charismatischen Morpheus (Laurence Fishburne) an. Der Neuankömmling soll der Auserwählte sein, der die Menschheit schließlich zum Sieg über die Maschinen führt. Der Science-Fiction-Film und seine drei Fortsetzungen ließen sich von Cyberpunkt, Mangas sowie von Hong-Kong-Actionfilmen und ihren spektakulären Kung-Fu-Choreografien inspirieren.
Erneut begründete Regisseur Ridley Scott ein ikonisches Franchise, zu dem er noch zwei Mal in zwei Prequels zurückkehren sollte. Er entwarf ein Horrorszenario, in dem eine außerirdische Lebensform sich zunächst in einen menschlichen Körper einnistet, um wenig später schmerzhaft, gnadenlos und blutig aus der Bauchdecke des menschlichen Wirts auszubrechen. Eines dieser Wesen reicht bereits aus, um im ersten Film Ellen Ripleys (Sigourney Weaver) Raumschiffbesatzung ins Chaos zu stürzen. Ihre Zukunft hält aber noch zahlreiche weitere dieser grauenvollen Wesen für sie bereit. In drei weiteren Fortsetzungen muss sie sich diversen Alien-Geschöpfen stellen, was sie bis heute zu einer der leider viel zu wenigen weiblichen Science-Fiction-Ikonen und Heldinnen macht.
Kaum ein Franchise hat erinnerungswürdigere Heldinnen und Helden hervorgebracht. Das trifft insbesondere auf das Originaltrio bestehend aus Luke Skywalker (Mark Hamill), Han Solo (Harrison Ford) und Prinzessin Leia zu. Eigentlich sollten Skywalker und Solo die Prinzessin vor dem bösen Imperium auf dem Todesstern retten. Die gute Prinzessin stellt sich aber schnell als resolute Kämpferin heraus, die keine Scheu hat, selbst die Waffen in die Hand zu nehmen. Damit begründete Regisseur George Lucas ein Science-Fiction-Reihe, die dank ihrer bahnbrechenden Spezialeffekt, unvergesslichen Figuren und märchenhaften Erzählweise mehrere Generationen fesselt und diverse Film- und Serien-Fortsetzungen nach sich zog.