Kaum ein Held hat das Genre der Comicverfilmungen in den vergangenen 15 Jahren so stark geprägt wie Iron Man und dies, obwohl die Figur dem breiten Publikum vor seinem ersten Kinoauftritt praktisch kaum bekannt war. Grund genug einmal einen Blick auf ein der Säulen des Marvel Cinematic Universe und seine Filmauftritte zu werfen.
Im Gegensatz zu anderen Marvel-Helden wie beispielsweise Spider-Man gibt es bisher nur eine Filminkarnation von Iron Man. Von Robert Downey Jr. gespielt, feierte die Figur im Jahr 2008 ihr Leinwanddebüt und war dabei so erfolgreich, dass der Film auch direkt als Startpunkt für das Marvel Cinematic Universe genutzt wurde.
Anschließend trat Iron Man nicht nur in weiteren Solofilmen auf, sondern war auch ein großer Bestandteil der ersten vier Avengers-Filme. Die Reihenfolge der Iron Man Filme entspricht dabei ihrem Veröffentlichungsdatum. Wer die Geschichte von Tony Stark von Anfang bis Ende verfolgen möchte, muss nur die Filme in der Reihenfolge schauen, wie sie in die Kinos kamen.
Die Iron Man Filme in chronologischer Reihenfolge:
Dass ausgerechnet Iron Man den Auftakt für das erfolgreichste Filmuniversum aller Zeiten bildete, hat die Figur einem eher kuriosen Umstand zu verdanken. So geriet der Marvel Comic Verlag in den 1990ern in großen finanziellen Schwierigkeiten und verkaufte daraufhin die Filmrechte an einer Vielzahl seiner Comichelden. In diesem Zuge sicherte sich beispielsweise Sony die Rechte an Spider-Man, während die X-Men an 20th Century Fox gingen. Damals konnte Marvel noch nicht absehen, dass Comicverfilmungen schon bald die Kinoleinwände dominieren würden. Als man dann schließlich in den 2000ern feststellte, wie viel Geld Comicfilme einspielen konnte, musste man sich etwas einfallen lassen, um ebenfalls etwas vom Kuchen abzubekommen.
Da viele bekannte Figuren nicht zur Verfügung standen, ging man bei Marvel einen riskanten Plan ein. Ähnlich wie in den Comics selbst wollte man ein eigenes Universum an Filmen aufbauen, wobei man aber nur auf Figuren setzen konnte, die der breiten Öffentlichkeit oft kaum bekannt waren. Mit Iron Man kam 2008 schließlich der erste Film des zukünftigen Marvel Cinematic Universe in die Kinos und legte den Grundstein für viele Dinge, die man heute mit Marvel-Filmen in Verbindung bringt. Jede Menge Action, viel Humor und ein perfekt besetzter Hauptdarsteller machten Iron Man zu einem riesigen Erfolg.
Nachdem Iron Man an den Kinokassen einschlug wie eine Bombe, war schnell klar, dass das Marvel Cinematic Universe ein Erfolg werden würde. Mit Iron Man 2 folgte bereits zwei Jahre später eine Fortsetzung, die sogar noch erfolgreicher war als Teil 1. Der Film baute zudem auch weiter das Filmuniversum selbst auf und leitete auf das erste große Teamabenteuer The Avengers hin. Im Anschluss an die Avengers kehrte Robert Downey Jr noch einmal für ein drittes und gleichzeitig letztes Soloabenteuer zurück. Iron Man 3 war massiv erfolgreich und spielte weltweit über 1,2 Milliarden Dollar ein. Der Film war jedoch noch lange nicht der Abschied von Tony Stark, allerdings beschränkte sich die Figur anschließend primär auf Teamfilme.
Abseits seiner eigenen Filme spielte Iron Man auch in den Abenteuern der Avengers eine wichtige Rolle. Bereits in den Comics gehörte Tony Stark zu den Gründungsmitgliedern des Superhelden-Teams und auch in Marvels-Filmuniversum war er gemeinsam mit Captain America eine der Schlüsselfiguren. So verhinderte Iron Man im ersten Film beispielsweise, dass New York von einer Atombombe zerstört wurde, war allerdings in Age of Ultron dann auch für die Schaffung der titelgebenden künstlichen Intelligenz verantwortlich. Seinen größten Kampf erlebte Iron Man dann in Infinity War und Endgame, wo er sich dem verrückten Titanen Thanos entgegenstellte, diesen Kampf am Ende aber auch mit seinem Leben bezahlte.
Zusätzlich zu den vier Avengers-Abenteuern schaute Tony Stark auch in The Incredible Hulk vorbei. Hier tauchte die Figur jedoch lediglich in einer Abspannszene auf, um das damals noch in den Kinderschuhen steckende Filmuniversum von Marvel aufzubauen. Deutlich größer war sein Auftritt dann einige Jahre später im dritten Captain-America-Film The First Avenger: Civil War. Hier muss man allerdings zugegeben, dass der Film zwar vom Titel her ein Captain-America-Projekt war, rein inhaltlich handelte es sich aber eher um einen weiteren Avengers-Film. Seinen letzten Soloauftritt abseits der Avengers hatte Iron Man dann schließlich in Spider-Man: Homecoming. Im ersten Spider-Man Film, der in Marvels Cinematic Universe spielte, nahm Tony Stark den jungen Peter Parker unter seine Fittiche und fungierte als Mentor für den aufstrebenden Helden.
Mit dem Ende von Avengers: Endgame kam es auch zum Abschied von Robert Downey Jr. und damit von Iron Man aus dem Marvel Cinematic Universe. Gemeinsam mit Chris Evans aka Captain America verließen damit gleich zwei Schwergewichte das Filmuniversum, die dieses seit seinem Start im Jahr 2008 geprägt hatten. Im Gegensatz zu Captain America, wo es mittlerweile einen neuen Charakter gibt, der in das Kostüm des beliebten Helden geschlüpft ist, hat man bei Iron Man bisher noch keinen Nachfolger gefunden.
Allerdings wird auch die Zukunft des MCU nicht ohne die kämpfenden Rüstungen von Tony Stark auskommen. Mit Rhodey Rhodes aka Warmachine gibt es bereits einen Kandidaten für die Nachfolge von Iron Man, der mit Armor Wars auch seinen eigenen Film bekommen soll. Und dann wäre da noch Riri Williams. Die Figur feierte in Black Panther: Wakanda Forever ihre Premiere und wird demnächst in ihrer eigenen Marvel-Serie auftreten. Wie Tony Stark kämpft auch Riri in einer selbst gebauten Rüstung, wobei sie dann den Namen Ironheart trägt. Ihre Serie soll 2024 beim Streaming-Dienst Disney+ anlaufen.