The Penguin: Der Batman-Widersacher erhält seine eigene Serie

Colin Farrell kehrt als einer von Batmans gefährlichsten, aber auch unterhaltsamsten Widersacher zurück. In der Serie „The Penguin“, die noch 2024 starten soll, spielt er Oswald Cobblepot, der seine Chance ergreifen möchte, zu einem der mächtigsten Gangster Gothams aufzusteigen.

The Penguin Der Batman-Widersacher erhält seine eigene Serie bei Sky und WOW
Foto: Sky

"The Penguin" erscheint noch 2024 bei WOW und Sky

„The Batman“ startete 2022 in den Kinos und war ein großer Erfolg für den DC-Verlag, dessen Kinosparte in den Jahren zuvor im Vergleich zu den Marvel-Erfolgen, abgesehen von einigen Highlights, etwas enttäuscht hatte. Insbesondere der Pinguin, einer von Batmans klassischen Widersachern, sorgte mit einem relativ kurzen Auftritt für viel Furore und Amüsement. Dies lag vor allem an einem kaum wiederzuerkennenden Colin Farrell, der die Rolle voll und ganz für sich vereinnahmte und seinen Schauspielkollegen fast die Show stahl. Als Belohnung erhält er nun eine eigene Serie beim US-Streamingdienst Max (ehemals HBO Max). Deutsche Fans müssen sich aber keine Sorgen machen, sie bekommen die acht Episoden zeitgleich zum US-Start zu sehen. Die Zuschauer dürfen sich darauf freuen, tiefer in die gotische Unterwelt der Stadt Gotham einzutauchen, die Regisseur Matt Reeves in seiner Batman-Version bereits zum Leben erweckt hat.

Ein konkreter Starttermin für den watscheligen Schurken steht noch nicht fest. Bekannt ist lediglich, dass die Serie später im Jahr 2024 veröffentlicht werden soll; wahrscheinlich wird die erste Episode im Herbst 2024 zu sehen sein. Zeitgleich soll die Serie auch bei WOW bzw. Sky anlaufen, wo die Folgen der ersten Staffel wöchentlich herausgebracht werden sollen.

Aufstieg eines Comic-Gangsters – darum geht es in der Serie

„The Penguin“ soll genau an der Stelle anknüpfen, wo „The Batman“ aufgehört hat. Schließlich arbeitet die Gangster-Welt fleißig weiter, auch wenn ein neuer Einsatz des Superhelden noch auf sich warten lässt. Das Ende der Serie geht angeblich direkt in „The Batman: Part Two“ über oder bereitet die Geschichte des neuen Kinoeinsatzes zumindest schon einmal vor, dessen Kinostart allerdings erst für Oktober 2026 angesetzt ist.

Am Ende des ersten Batman Films hatte der Riddler (Paul Dano) einen diabolischen Racheplan umgesetzt und viele Gebiete der Stadt Gotham mit der Unterstützung einiger Gefolgsleute überschwemmen lassen. Viele Stadtteile stehen auch jetzt noch unter Wasser, aber die Stadt versucht, ihren Normalzustand wiederherzustellen. Der Ruf nach Vergeltung ist aber trotzdem sehr laut. Carmine Falcone (John Turtorro), Gothams größter Verbrecherboss, wurde bereits von der Polizei verhaftet, allerdings hat der Riddler auch seine Ermordung veranlasst.

Die Spitzenposition in Gothams Verbrechersyndikat bleibt zu Beginn der Serie also weiterhin unbesetzt, und es entsteht ein Machtvakuum, das viele ambitionierte Gangster füllen möchten. Dazu gehört auch Oswald Cobblepot, besser als Pinguin bekannt. Selbst wenn es äußerlich nicht den Anschein haben mag, handelt es sich bei ihm um einen der ehrgeizigsten Anwärter auf die Nachfolgeposition. Schon am Morgen nach der Flut betrachtete er den Sonnenaufgang und hatte eine Vision von seinem eigenen Aufstieg. Die Machtspiele des Pinguins in der Serie sollen an den Gangsterfilm-Klassiker „Scarface“ erinnern, in dem es ebenfalls um die Machtergreifung innerhalb der Unterwelt ging.

Eine offizielle Zusammenfassung der Handlung der Serie des Streamingportals Max gibt es noch nicht. Sarah Aubrey, Head of Originals, verriet jedoch bereits einige der Details in einem Interview mit dem Branchenmagazin Variety. Sie beschrieb den Pinguin als genialen Strategen und Gauner mit eigenen großen Ambitionen. Die kommende Serie sei außerdem ein wunderbares Beispiel für die Möglichkeiten und spannenden Story-Wendungen, die eine längere Charaktergeschichte bieten kann, die sich über acht Episoden erstreckt. Während sich die Handlung von „The Batman“ hauptsächlich in den oberen Etagen Gothams abspielte, kehrt „The Penguin“ zu den dreckigen Straßen der düsteren Großstadt zurück.

Beeindruckende Starbesetzung

Nach zwei ereignisreichen Jahren kehrt der inzwischen oscarnominierte und mit dem Golden Globe ausgezeichnete Schauspieler Colin Farrell in der Titelrolle des Pinguins zurück. Seine Darstellung des ikonischen Batman-Widersachers machte ihn sofort zum Fan-Liebling. An seiner Seite wird die Darstellerin Cristin Milloti zu sehen sein, die den meisten Zuschauern vielleicht durch ihre Rolle als Mutter in der Sitcom „How I met your Mother“ bekannt ist. Sie spielt Sofia Falcone, die Tochter des verstorbenen Gangsterbosses Carmine. Diese gerät im Kampf um Gothams Unterwelt mit dem Pinguin aneinander. Sofia spielte auch im Comic „Batman: Das lange Halloween“ eine entscheidende Rolle – eine Geschichte, die zum Teil auch als eine Vorlage für Matt Reeves „The Batman“ diente.

In weiteren Rollen werden Michael Kelly (bekannt aus „House of Cards“), Shohreh Aghdashloo (bekannt aus „The Expanse“) und Deirdre O’Connell (bekannt aus „Marvel’s Daredevil“) zu sehen sein. Mittlerweile wurde außerdem bekanntgegeben, dass Clancy Brown in der Serie mitspielt, den viele Zuschauer wahrscheinlich aus den Marvel-Serien „Daredevil“ und „The Punisher“ oder aus Filmen wie „John Wick 4“ kennen werden.

Matt Reeves kocht sein eigenes Universum-Süppchen

Der The-Batman-Regisseur Matt Reeves fungiert lediglich als Produzent der Serie. Hauptdarsteller Colin Farrell versicherte aber, dass er bei der Konzeption stark involviert gewesen sei. Der gefeierte Blockbuster-Produzent, -Autor und -Regisseur ist aber sehr beschäftigt. Seine neue Version des Dunklen Ritters wurde schnell zu einer beliebten Neuausrichtung. Nachdem Christopher Nolan und Christian Bale dem Genre den Rücken zugekehrt hatten und die Interpretation von Ben Affleck und Zack Snyder nicht bei allen Fans auf Gegenliebe stieß, handelte es sich für Batman-Freunde für eine nette Abwechslung.

Reeves kann und wird auch zukünftig auf eine bunte Besetzung von DC Helden, aber auch Schurken zurückgreifen, um sein eigenes erzählerisches DC-Universum zu schaffen. Dieses sogenannte Batverse wird mit hoher Wahrscheinlichkeit abseits der großen DC-Erzählungen existieren, die mittlerweile unter der Schirmherrschaft des Guardians-of-the-Galaxy- und The-Suicide-Squad-Regisseur James Gunn entsteht. Reeves Universum wird auch als DC-Elseworlds bezeichnet. Hierbei handelt es sich um ein langjähriges Konzept des DC-Verlags, worunter Geschichten fallen, die in alternativen Universen spielen und eigenständige Handlungsstränge verfolgen, die nicht mit der Hauptreihe verknüpft sind.

In Reeves fiktionalem Universum werden also keine Figuren aus Gunns angekündigten Projekten „Superman“, „The Authority“, „The Brave and the Bold“, „Supergirl: Woman of Tomorrow“ oder „Swamp Thing” auftauchen. Mit dem von Joaquin Phoenix dargestellten Joker sollten Fans ebenfalls nicht rechnen. Die gute Nachricht ist, dass das Publikum sich keine Gedanken um Kontinuität machen muss, sondern einfach das Matt-Reeves-Universum für sich allein genießen kann.